Norddeutsche Meisterschaft U 12
in Magdeburg
Sonnabend, 26. August 2006: Auf und Ab am ersten Tag
Ohne Brett eins starteten unsere Kids in das Turnier, weil Roberto erst am
Sonntag aus dem Urlaub zurückkehrt. Am Vormittag machte das keine Probleme.
Der ?? wurde klar mit 3:1 besiegt. Ricarda, Robert und Mark-Alexander gewannen
ihre Partien klar. Auch Timo Traulsen hatte bald Materialvorteil, konnte diesen
aber nicht verwerten und gab den einzigen Punkt ab. Am Nachmittag gab es leider
gegen den Stader SV ein ganz anderes Bild. Timo gewann seine Partie zwar klar.
Ein Erfolg, der umso bemerkenswerter ist, als Timo bislang nur bei Punktspielen
in der Bezirksklasse, aber noch nicht bei einem so hochkarätigen Turnier
teilgenommen hat. Ricarda, Robert und Mark-Alexander allerdings verloren ihre
Partien, so dass sich unser Team nach dem ersten Tag im Mittelfeld der Tabelle
wiederfindet. Noch allerdings gibt es alle Chancen für die erhoffte Qualifikation.
Sonntag, 27. August: Zurück auf der Erfolgsspur
Die Schlappe vom Vortag war heute vergessen. Mit zwei deutlichen Siegen rückte
unsere Mannschaft in der Tabelle ordentlich nach vorne. Am Morgen wurde Motor
Eberswalde mit 3,5 zu 0,5 geschlagen. Roberto, am Morgen quasi direkt vom Flughafen
zum Team gestoßen, spielte remis gegen einen etwa fünfzig DWZ-Punkte
stärker eingeschätzten Gegner. Ricarda, Robert und Timo holten den
vollen Punkt. Am Nachmittag wurde gegen den SK Weiße Dame Hamburg das gleiche
Ergebnis erkämpft. Wieder war es Roberto, der gegen seinen stärker
eingestuften Gegner ein Remis holte. Allerdings wäre nach Einschätzung
des Trainer-Gespanns Christian Regert und Jan-Hendrik de Wiljes mehr drin gewesen.
Ricarda, Robert und Mark-Alexander holten den vollen Punkt. Damit sind alle
Chancen auf die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft gewahrt.
Montag, 28. August: Das Ziel ist fast erreicht
Am dritten Spieltag hat unsere Mannschaft ihr Ziel erreicht. Dabei sah es
nach dem Vormittag noch nicht danach aus. Gegen Königsspringer Hamburg
gab es ein mühsames 2:2. Roberto und Robert konnten ihre Partien zwar gewinnen,
aber Ricarda und Timo verloren. Am Nachmittag wurde die Schlappe wett gemacht.
Gegen Empor Berlin hieß es am Ende 3:1. Robert und Mark-Alexander konnten
ihre Partien sehr schnell gewinnen. Roberto und Ricarda hatten zwar nach Ansicht
der Trainer ebenfalls Gewinnstellungen auf dem Brett, beide wollten aber nichts
anbrennen lassen und baten darum, remis anbieten zu dürfen. Zwei Siege,
zwei Remis, das reichte am Ende für den Sieg. In Magdeburg wird jetzt gerechnet,
ob die neun Matchpunkte, die unser Team jetzt schon auf dem Konto hat, für
die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft reichen. Morgen geht es ziemlich
sicher gegen den an eins gesetzten Turnierfavoriten Makkabi Berlin.
Dienstag, 29. August: Qualifikation geschafft Ziel erreicht
Es ist geschafft. Mit einem großartigen 3:1 gegen den Turnierfavoriten
Makkabi Berlin sicherte sich unser Team heute Vormittag die Qualifikation zur
Deutschen Meisterschaft und den Titel des Norddeutschen Vizemeisters. Mit diesem
Sieg war angesichts der Ausgangslage nicht zu rechnen gewesen; denn Makkabi
Berlin war an allen Brettern stärker besetzt als unser Team. Aber Roberto
und Ricarda erkämpften ein Remis, Robert und Mark-Alexander konnten ihre
Partien sogar gewinnen.
Die Begeisterung bei unseren Spielern und Trainern über den zweiten Platz ist
trotzdem etwas getrübt, denn eigentlich hätte unser Team sogar den
Titel verdient gehabt. In der Schlusstabelle gibt es bei Mannschafts- und Brettpunkten
einen Gleichstand mit Makkabi Berlin, nur bei der Buchholz-Wertung ist unser
Team etwas schwächer. Bei korrektem Verlauf hätten wir allerdings
einen halben Brettpunkt mehr auf dem Konto gehabt. Denn der Spitzenspieler der
Gegner hat betrogen: Er nahm einen ausgeführten Zug zurück, als sein
Gegner Roberto gerade außerhalb des Spielsaales war. Das wurde zwar von
unserem Trainer Christian und gleichfalls vom Trainer einer anderen Mannschaft
beobachtet. Unser Protest allerdings wurde von der Turnierleitung trotzdem abgewiesen,
weil der Spieler und sein Trainer den Sachverhalt bestritten. "Der Verstoß
sei damit nicht beweisbar gewesen", so die etwas dubiose Begründung des
Schiedsgerichtes. Wäre dem Protest stattgegeben worden, hätte unser
Team sich mit dem Titel des Norddeutschen Meisters schmücken können.
Immerhin: Bei der Siegerehrung zeigte sich dann, wer der moralische Sieger war.
Bei der Pokalübergabe an Makkabi Berlin buhte und pfiff der gesamte Saal,
als unsere Mannschaft aufgerufen wurde, kam dagegen lauter Beifall auf. Das
war Balsam für die Seelen unseres Teams. Wir werden den Sachverhalt jedenfalls
noch einmal in Ruhe prüfen und gegebenenfalls überlegen, ob wir an
höherer Stelle erneut protestieren. Auch wenn dem Team im Augenblick ein
Titel fehlt, den es verdient gehabt hätte: Die klare Qualifikation für
die Deutsche Meisterschaft ist ein Riesenerfolg, über den sich Spieler
(Roberto Gisy, Ricarda Lebek, Robert Lindner, Mark-Alexander Jung, Timo Traulsen),
Trainer (Jan-Hendrik de Wiljes, Christian Regert) und der ganze Verein sehr
freuen können.